Wenn dir ein Autohersteller weismachen will, dein Benziner wird vier Liter auf 100 Kilometer verbrauchen (steht ja im Prospekt) – glaub‘ ihm nicht. Er lügt. Dass es mindestens sechs Liter sein werden, wusstest du schon vor dem Abgasskandal.
Wenn dir ein Lebensmittelhersteller suggeriert, sein „Fitness“riegel macht dich sportlich und schlank (deshalb ist ja auch ein Jogger vorne abgebildet) – glaub‘ ihm nicht. Er lügt. 30 Prozent Zucker machen nicht schlank.
Wenn ein Webhost behauptet, mit seinem super-easy Websiten-Builder kommst du „mit wenigen Klicks“ zu einer eigenen Homepage – glaub‘ ihm nicht. Nach zwei Stunden hast du vielleicht eine Domain. Bis du aber eine vorzeigbare Homepage hast, hast du dir jedes Haar einzeln ausgerissen. Ich sag‘ nur: Zieh‘ dir ein paar Tutorials ‘rein, lade WordPress, such‘ aus tausend „Themes“ (Designs) dein präferiertes aus (spätestens nach den ersten 500 sind deine Augen rot wie die eines Albino-Kaninchens), installiere dein Theme, aktiviere den „Customizer“ (was ist das schon wieder?) , einen „Elementor“ (auch schon egal), installiere Plug-in’s mit nichtssagenden Namen, dann Widgets (finde heraus, was das ist), definiere Schriften, Farben… so vergehen Tage um Tage und alles dreht sich im Kreis.
Irgendwann gibst du auf, weil dein Theme anders tickt als die der Turorials. Dann wirfst du dich vor einem Webdesigner vor die Knie und winselst „Hol‘ mich hier ‘raus!“
Was er auch tat.
Damit ist die Liste der kommerziellen Lügen um eine reicher. Wenn jemand behauptet, eine Website zu erstellen ist kinderleicht, dann weißt du: Er lügt. Oder er ist Webdesigner.